Ein Challah ist ein jüdisches Feiertagsgebäck, das traditionell an Shabbat als Brot gereicht wird. Da er als Brot zu herzhaften Speisen serviert wird, wird er meist neutral – also weder süß noch salzig – gebacken. Ich als Leckermäulchen habe dafür wenig Verständnis. Da muss gepimpt werden, und zwar ordentlich.
Gut, Challot (Plural von Challah) kommen ohne Milch aus. Stattdessen wird mit der Teig nur mit Wasser hergestellt. Das war nun aber auch schon der einzige Kompromiß, den ich eingegangen bin. Als Ausgleich für die fehlende Milch durfte dann aber eine gehörige Portion Honig in den Teig. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal zu einem echten Challah habe ich Olivenöl und Butter in den Teig gegeben. Versprochen habe ich mir davon, dass der Teig länger saftig bleibt. Parfümiert habe ich den Teig mit herrlich duftender Orangen-und Zitronenschale. Das Teigkneten wurde so zum olfaktorischen Fest. Der Challah hat eine ausgesprochen wattige Krume und schmeckt herrlich. Eines der besten Hefezöpfe, die ich je gebacken habe.
In der Summe wurde aus dem ursprünglich geplanten Challah so ein Hybrid aus jüdischem und christlichem Hefegebäck. Lecker auf jeden Fall.