Poolish ist ein Vorteig, der der Legenda nach im 18. Jahrhundert von polnischen Einwanderern über Österreich nach Frankreich eingeführt wurde. Es handelt sich hierbei um einen Vorteig, der zu gleichen Teilen aus Mehl und Wasser, sowie etwas Hefe (ca. 0,1-1% der Mehlmenge) angesetzt wird. Teige mit Poolish sind aromatischer, und lassen sich besser verarbeiten. Ganz nebenbei macht er die Kruste knuspriger, und verlängert die Haltbarkeit der Backware. Die Menge des Vorteiges sollte maximal 15 bis 30% des Mehls beantragen.
Der Poolish benötigt (nach dem Anspringen bei Zimmertemperatur) eine Reifezeit von 12-24 Stunden, die im Kühlschrank durchgeführt wird. Alternativ kann man sie auch bei Zimmertemperatur durchführen, wobei man 50% der Reifezeit einspart.
Lutz Geissler schreibt: „Üblicherweise wird der Poolish mit Weizen- oder Dinkelmehl hergestellt. Für eine noch röschere, zartere Kruste und frischere, feuchtere Krume mit ausgeprägtem Geschmack kann aber auch Roggenmehl in einem Poolish verarbeitet werden. Dazu wird lediglich die Wassermenge verdoppelt, da die Schleimstoffe (Pentosane) des Roggens deutlich mehr Wasser binden können. Dinkel-Poolish sollte stets kalt (4 – 6 °C) gelagert werden, um den Abbau der Klebereiweiße zu minimieren. Die Poolish-Aromen sind einer Studie zufolge in Gebäcken nur in den ersten vier Stunden nach dem Backen sensorisch wahrnehmbar.