Ein Klassiker der ungarischen Küche
Wer an die ungarische Küche denkt, dem fallen oft Paprikagerichte oder deftige Eintöpfe ein. Doch auch in Sachen Süßspeisen hat Ungarn einiges zu bieten – allen voran die Palatschinken.
Diese hauchdünnen Pfannkuchen ähneln den französischen Crêpes oder den österreichischen Palatschinken, haben aber ihren ganz eigenen Charme. Ob mit Marmelade, Nüssen, Schokolade oder Quark (Topfen) gefüllt – ungarische Palatschinken sind ein Stück gelebte Hausmannskost und gehören in Ungarn auf jeden Esstisch.
Palacsinta, wie sie auf ungarisch heißen, werden traditionell frisch aus der Pfanne serviert. Sie sind einen Hauch dicker und saftiger als die französischen Crêpes, und zeichnen sich durch ihre rustikale Bräunung aus.
Klassisch werden sie mit Aprikosenmarmelade bestrichen, aufgerollt und mit Puderzucker bestäubt. Besonders luxuriös sind sie, wenn man sie dann mit Barack Palinka, einem Aprikosenschnaps, am Tisch flambiert. Wer es etwas raffinierter mag, füllt sie mit gemahlenen Walnüssen oder Mandeln, Rosinen und Stroh-80 Rum, oder mit einer Topfencreme – ähnlich wie die österreichische Variante.
Gundel Palatschinken – das edelste Dessert der ungarischen Küche
Der Gundel Palatschinken ist wahrscheinlich das bekannteste Dessert Ungarns – und ein echtes Symbol für ungarische Gastfreundschaft und Genusskultur. Dieses elegante Gericht besteht aus zarten, hauchdünnen Palatschinken, die mit einer aromatischen Walnuss-Rum-Füllung gefüllt und mit einer samtigen Schokoladensauce überzogen werden.
Warm serviert ist er ein wahrer Klassiker der ungarischen Küche – reichhaltig, duftend und unwiderstehlich köstlich.
Die Geschichte des Gundel Palatschinken
Seinen Namen verdankt dieses Dessert dem berühmten Budapester Restaurant „Gundel“, das 1894 gegründet wurde und bis heute als Institution der ungarischen Kochkunst gilt.
Der Besitzer Károly Gundel, einer der bekanntesten Gastronomen Ungarns, kreierte den Palatschinken einst für einen festlichen Anlass – und machte ihn damit weltberühmt.
Heute gilt der Gundel Palatschinken als Nationaldessert Ungarns und wird in fast jedem traditionellen Restaurant in Budapest serviert.
Was macht den Gundel Palatschinken so besonders?
Das Geheimnis liegt in der Füllung und der Sauce.
Für die klassische Variante wird eine Mischung aus gemahlenen Walnüssen, Zucker, Rosinen und Rum verwendet – manchmal verfeinert mit Orangenzeste oder etwas Vanille. Die Pfannkuchen werden damit gefüllt, zusammengefaltet und mit einer dunklen, buttrig-schokoladigen Sauce übergossen, die auf Eigelb und Sahne basiert.
Manche Köche flambieren den Palatschinken sogar kurz mit etwas Rum – ein echter Hingucker und eine Hommage an die alte Wiener Kaffeehauskultur, die auch in Ungarn tiefe Wurzeln hat.
So genießt man Gundel Palatschinken richtig
Der Gundel Palatschinken wird traditionell warm serviert – frisch aus der Pfanne, mit glänzender Schokoladensauce und manchmal einem Hauch Schlagsahne oder Vanilleeis. Er ist reichhaltig und aromatisch – perfekt als Dessert nach einem ungarischen Menü oder als Highlight beim Sonntagskaffee.
Wenn du die ungarische Küche liebst, solltest du diesen Klassiker unbedingt ausprobieren. Es ist eines jener Rezepte, die zeigen, wie aus einfachen Zutaten – Mehl, Milch, Nüssen, Schokolade – ein echtes Meisterwerk entstehen kann.
Solltest du mal einen Abstecher nach Budapest machen, genieße doch den Gundel Palatschinken direkt im berühmten Restaurant Gundel in Budapest: Schau mal rein: VIDEO
Herzhaft gefüllt – die ungarische Variante für Genießer
In Ungarn gibt es nicht nur süße, sondern auch herzhafte Palatschinken. Besonders bekannt ist die Hortobágyi Palacsinta – eine Pfannkuchenrolle, die mit würzigem Fleischragout gefüllt und mit Paprikasauce überbacken wird.
Ein echtes Highlight für alle, die herzhafte ungarische Küche lieben!
So vielseitig sind ungarische Palatschinken: morgens zum Frühstück, nachmittags zum Kaffee oder als feines Dessert nach einem festlichen Menü.
So gelingen ungarische Palatschinken perfekt
Der Teig ist schnell gemacht:
Eier, Milch, Mehl, eine Prise Salz und etwas Mineralwasser werden zu einem glatten, flüssigen Teig verrührt. In einer gut erhitzten Pfanne wird jede Portion – etwas dicker als Crêpes – dünn ausgebacken – am besten in etwas Butter oder Öl. Das Fett bewirkt, dass der Teig schön bräunt. Bitte verwende keine Teflon-Pfanne, damit diese Bräunung gelingt. Am besten eignet sich eine Eisen- oder auch eine emaillierte Pfanne.
Die Kunst liegt darin, den Teig dünn genug zu gießen und die Palatschinke nur kurz zu backen, damit sie schön weich und saftig bleibt. Danach kannst du sie sofort füllen oder auf einem Teller stapeln, bis alle fertig sind.
Mein Tipp
Für besonders feine Palatschinken lohnt es sich, den Teig vor dem Backen etwa 30 Minuten ruhen zu lassen – so verbinden sich die Zutaten besser, und die Pfannkuchen reißen beim Wenden nicht.