Nussecken: zart und saftig

Doris Dempewolf

Vorbereitungszeit:

Kochzeit:

Portionen: 6-8 Personen (1 Blech)

Ich behaupte, wenige KonditorInnen können richtig feine Nussecken herstellen. Wahrscheinlich liegt es am Kostendruck. Denn handwerklich stellen Nussecken wahrlich keine Herausforderung an Geschick und Wissen dar. Nussecken sollten nur mit edelsten Haselnüssen hergestellt werden. Die sind leider sehr kostenintensiv, und daher für normale Konditoreien eher eine unwirtschaftliche Investition.

Letztendlich habe ich mich – nach vielen Jahren – dazu entschieden, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Denn keine der gekauften Konditor-Nussecken kam meinen geschmacklichen Vorstellungen auch nur annähernd nahe: ich möchte einen sehr zarten Mürbeteig, nicht diese betonharten, knochentrockenen Mürbeteigböden, die dem Belag trotzen. Und ich erwarte von einer wirklich spitzenmässigen Nussecke allerbestes Nussaroma aus der Nuss, nicht aus dem Chemiebaukasten der Lebensmittelindustrie. Da hilft nur eines: der Griff zu den weltbesten Haselnüssen. Das sind die vom piemonteser Kult-Haselnussbauern Papa dei Boschi aus der Alta Langa. Die sind dermaßen aromatisch, dass mir schön beim Öffnen der Tüte ein himmlischer Genuß versprochen wird.

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  • Gesamtzeit: 2 Stunden
  • Portionen: 6-8 Personen (1 Blech)

Zutaten Mürbeteig

  • 360 g Patisseriemehl T55 Label Rouge von Moulins Foricher
  • 95 g Zucker
  • 1 kräftige Prise Salz
  • 250 g kalte Butter, in Würfeln

Zutaten Konfitüren- und Nussbelag

  • 400 g Aprikosen-Fruchtaufstrich oder gute Aprikosenkonfitüre
  • 8 EL ungarischen Aprikosenschnaps, weglassen, wenn Kinder mitessen
  • 400 g ganze Haselnüsse, mittlere Röstung von Papa dei Boschi, gibt es bei z.B. bei Manufactum.de
  • 140 g Vanillezucker, selbstgemacht
  • 1 Stück Vanilleschote, davon das Mark ausgekratzt
  • 100 g Kaffeesahne oder Konditorsahne mit mind. 33% Fett
  • 200 g Butter
  • 100 g dunkle Kuvertüre (ich: Callets von Callebaut mit 70,5% Kakaoanteil)

Zubereitung Mürbeteig

    • Backofen auf 180°C vorheizen. Ein Backblech einfetten.
    • Mehl, Zucker, Salz, und Butter flott zu einem Mürbeteig verkneten
    • Teig zu einem Fladen formen, in Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten kalt stellen
    • Teig zwischen zwei Lagen Tiefkühltüten auf die Größe des Backblechs ausrollen (ca. 3mm dick)
    • auf dem Backblech mit einer kleinen Teigrolle bis in die Backblechecken ausrollen und mit einer Gabel mehrfach einstechen
    • 15-18 Minuten (180°C) hellbraun backen

Zubereitung Nussbelag

    1. die eine Hälfte der Nüsse in einen Gefrierbeutel füllen und grob mit dem Nudelholz zerschlagen
    2. die zweite Hälfte mittelfein mahlen
    3. Konfitüre in einen Topf geben und mit dem Aprikosenschnaps parfümieren
    4. Konfitüre mit dem Schnaps für ca. 5 Minuten köcheln lassen, dann fein pürieren
    5. Konfitüre auf den noch heißen Mürbeteigboden geben und gleichmäßig verstreichen (geht am besten mit einer Winkelpalette)
    6. Zucker, Kaffeesahne/ Sahne, Butter und Salz in einen Topf füllen und für fünf Minuten köcheln lassen
    7. Nüsse miteinander mischen und zur Sahne-Buttermischung geben, und gut vermischen
    8. Nussmischung auf den Mürbeteig gießen, zügig darauf verteilen
    9. Nusskuchen für ca. 45-55 Minuten (180°C) goldbraun backen
      1. wer im Manz Backofen bäckt, alle 15 Minuten den Dampf ablassen, damit die Nussmischung karamellisieren kann
    10. Nusskuchen komplett auskühlen lassen, dann in 20 Quadrate schneiden und diese diagonal halbieren
    11. Kuvertüre bei 50°C schmelzen lassen, und mit einem Esslöffel streifig auf den Nussecken verteilen.
    12. Glasur trocknen lassen und Nussecken servieren oder in einer luftdicht verschließbaren Dose aufbewahren

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