Ich behaupte, wenige KonditorInnen können richtig feine Nussecken herstellen. Wahrscheinlich liegt es am Kostendruck. Denn handwerklich stellen Nussecken wahrlich keine Herausforderung an Geschick und Wissen dar. Nussecken sollten nur mit edelsten Haselnüssen hergestellt werden. Die sind leider sehr kostenintensiv, und daher für normale Konditoreien eher eine unwirtschaftliche Investition.
Letztendlich habe ich mich – nach vielen Jahren – dazu entschieden, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Denn keine der gekauften Konditor-Nussecken kam meinen geschmacklichen Vorstellungen auch nur annähernd nahe: ich möchte einen sehr zarten Mürbeteig, nicht diese betonharten, knochentrockenen Mürbeteigböden, die dem Belag trotzen. Und ich erwarte von einer wirklich spitzenmässigen Nussecke allerbestes Nussaroma aus der Nuss, nicht aus dem Chemiebaukasten der Lebensmittelindustrie. Da hilft nur eines: der Griff zu den weltbesten Haselnüssen. Das sind die vom piemonteser Kult-Haselnussbauern Papa dei Boschi aus der Alta Langa. Die sind dermaßen aromatisch, dass mir schön beim Öffnen der Tüte ein himmlischer Genuß versprochen wird.