Christstollen
Vergesst das Geschwätz, dass er über sechs Wochen reifen muss, bevor ihr ihn genießen dürft: Bis dahin hat er zuviel an Flüssigkeit und Aroma eingebüßt.
Wäre Christstollen ein Whiskey, könnte man die Engel ringsum zu ihrem Anteil an Aromen und Geschmack beglückwünschen: Angel’s Share…würde man das nennen.
Aber: backt ihr den Christstollen für die Engel oder für euch??? Meine inständige Bitte: Lasst ihm drei Tage Zeit, die Aromen zu entwickeln (oder schneidet ihn leicht abgekühlt an) und dann: Ran!!!!
Verwendet bitte, bitte, bitte, auch nur beste Zutaten wie gute Butter, frische Eier, bestes Mehl und spart auch nicht am Orangeat. Ich meine nicht das Material, das ihr im Supermarkt kaufen könnt, sondern das aus echten Orangen hergestellte. Es verleiht eurem Stollen ein unvergleichliches Orangenaroma, das nix, aber so gar nix mit Industrie-Orangeat zu tun hat. Probiert es aus…den Unterschied schmeckt ihr sofort. Das meines Geschmacks nach beste Orangeat mit einer Würfelgröße von 10x10mm stammt übrigens nicht von einem Hersteller aus der Schweiz, das in Deutschland von zwei Händlern zu überhöhten Preisen vertrieben wird. Das geht deutlich besser – nämlich von einem Hersteller, der in Neapel beheimatet ist. Wer dieses erstklassige Orangeat und Zitronat kosten möchte, schreibt mich gerne an.
Ich habe mich bei diesem Rezept von dem „Premium-Stollen“ der Akademie des deutschen Bäckerhandwerks inspirieren lassen. Dieser Stollen ist so gut, dass er jährlich in größeren Mengen von der Akademie des deutschen Bäckerhandwerks (!) ans Bundeskanzleramt geliefert wird.
Ich habe noch einige Ministollchen gebacken zur Vernichtung direkt aus dem Ofen.