Grissini gehören auf den Tisch…basta!
Zum Aperitif – den man beliebig lange ausweiten kann, knuspert man gerne mal ein Stängelchen nach dem anderen in sich hinein…manchmal leider so viele, dass gerade noch die Vorspeise reinpasst, aber ganz unmöglich ein Zwischen- und ein Hauptgang, geschweige denn, ein Dessert.
Macht auch wieder nix. Hauptsache, sie schmecken und man kann rechtzeitig die folgenden Gänge abbestellen 🙂
Als ich beruflich in Turin war, stöberte ich durch verschiedene Läden und stieß andauernd auf die Grissini torinesi – darauf ist man stolz wie Bolle – in Turin. Anders als die abgebrochenen Zwergerl, die mit 25 cm Länge meist daherkommen, macht man in Turin keine halben Sachen: hier sind die Brotstangen gewaltige 60 cm lang, mal dünn, mal dicker, mal mit Pasta Madre, mal mit Hefe, mal mit Sauerteig zubereitet. Alles kann man hier finden – zart oder rustikal – handgedreht, gerollt oder glatt. Ein wahres El Dorado für Grissini-Fans.
Der Teig für die Grissini wird traditionell übrigens nicht ausgerollt, sondern gezogen („stirato“). Wer sie ausrollen möchte: auch das ist möglich – macht es, wie ihr am besten mit dem Teig zurecht kommt.
Noch ein Tipp: üblicherweise werden Grissini mit Anstellgut (also nicht mit Sauerteig) hergestellt. Im deutschsprachigen Raum spricht der Hobbybäcker daher gerne von einem „Auffrischrezept“. Das bedeutet, es wird das Anstellgut direkt aus dem Kühlschrank verwendet, dass gerne (je nach Pflegezustand) eine Woche ohne Auffrischung langsam reifen durfte.