Pumpernickel / Schwarzbrot (gebacken im Weckglas und in der Kastenform) und dann haltbar gemacht

Doris Dempewolf

Vorbereitungszeit: 20 Minuten

Kochzeit:

Portionen: 4 Brote à ca. 600g

Johann Lafer und die Deutschen Innungsbäcker haben dieses Rezept für Westfälisches Pumpernickel-Brot veröffentlicht. Der Charakter des westfälischen Klassikers verlangt nach nicht viel mehr als frischer Butter. Aber Pumpernickel kann auch ganz anders serviert werden: als rustikaler Kontrapunkt zu Forellen-oder gar Osietra-Kaviar, zu einer Avocadocrème, mit feinstem Akazien-oder Orangenblütenhonig oder auch der sehr herzhaften toskanischen Salsa Nera. Ich habe das Rezept allerdings etwas abgewandelt, weil mir die Menge an Sauerteig etwas wenig erschien. Auch die Fermentationszeiten-und Temperaturen habe ich abgeändert sowie die Backzeit.

Um das Brot für viele Monate (mind. aber sechs) haltbar zu machen, empfehle ich das Einwecken der fertig gebackenen Brote.

Durch die Erzeugung eines Vakuums und dem Sterilisieren des Glases vor dem Befüllen wird das eingeweckte Brot sehr lange haltbar.

Und so funktioniert das Einwecken: Beim Erhitzen des Brots in den fest verschlossenen Gläsern entsteht zunächst ein Überdruck, da sich warme Luft und Wasserdampf im Glas ausdehnen. Sobald die Gläser abkühlen, ziehen sich Luft und Dampf wieder zusammen. Es entsteht ein Vakuum, das den Deckel quasi „ansaugt“ und somit das Glas luftdicht verschließt. Die Ränder der Gläser müssen also zwingend vor dem Verschließen der Gläser tiptop sauber sein.

Und so gehst du vor: Nach dem Backen der Brote im offenen Glas werden die Backwerke zunächst aus den Sturzgläsern (gibt es bei www.weck.de in verschiedenen Größen) entnommen, auf Zimmertemperatur abgekühlt, und zurück in die Sturzgläser gegeben. Vor dem Zurücksetzen der abgekühlten Brote musst du die Gläser nicht nochmal sterilisieren oder spülen. Einfach die Brote zurück ins Glas setzen, den Deckel darauf setzen, die sterilisieren Gummiringe (die noch tiptop sein müssen, also nicht brüchig) auflegen, und mit 2-3 Klammern verschließen. Achte aber unbedingt darauf, dass vor dem Verschließen die Glasränder perfekt gesäubert sind, denn wenn sich noch Teig-oder Fettreste unter dem Gummiring befinden, kann sich kein Vakuum einstellen.

Einwecken kannst du im Dampfgarer, im Backofen, in einem speziellen Einkochautomat, oder auf dem Herd.

Ich habe meine Brote im MANZ-Backofen eingeweckt. Zu empfehlen ist die Verwendung eines sog. „Kontrollglases“. Das ist ein wassergefülltes Weckglas, das dir zeigt, wann die richtige Temperatur für das Einwecken erreicht ist. Sobald das Wasser im Kontrollglas blubbert, ist die Einwecktemperatur erreicht. Erst ab jetzt läuft die Einweckzeit. Wie lange die läuft, zeigt dir diese Übersicht:

Richtwerte für die Einkochzeiten: 
25 Minuten: Einmachgläser 200 – 400 ml
30 Minuten: Einmachgläser 500 – 750 ml
35 Minuten: Einmachgläser 1.000 ml

So funktioniert das Einwecken im Backofen:

  • Eine Fettpfanne / ein tiefes Backblech oder eine Auflaufform auf den Backofenrost stellen
  • 3-4 cm hoch Wasser einfüllen
  • die Weckgläser auf das Backblech stellen
  • Backofen auf etwa 175°C Ober-/Unterhitze vorheizen
  • Sobald das Wasser im Kontrollglas zu kochen beginnt, den Ofen ausschalten
  • Gläser nun für mindestens 25-30 weitere Minuten (Dauer je nach Größe der Gläser, s.o.) im Wasserbad stehen lassen
  • nach Ablauf der Einweckzeit die Gläser aus dem Ofen nehmen, und abkühlen lassen
  • nach dem Abkühlen Dichtigkeit prüfen: Klammern entfernen und versuchen, den Deckel abzunehmen. Löst er sich, ist kein Vakuum entstanden, und du solltest das Brot möglichst zeitnah verzehren. Sitzt der Deckel fest auf dem Glas, hat es geklappt mit dem Einwecken.
  • Gläser mit Datum und Brotsorte beschriften und kühl und dunkel lagern

Hier findest du weitere Rezepte zum Einwecken von Kuchen und Brot.

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  • Vorbereitungszeit: 20 Minuten
  • Gesamtzeit: 18 Stunden
  • Portionen: 4 Brote à ca. 600g

Zutaten

  • 1 kg mittlerer Bio-Roggenschrot (ich: Champagnerroggen selbst geschrotet im Thermomix – je 40g 11 Sek Stufe 10), vom Hoflädchen Ochsenschläger
  • 60 g Altbrotbrösel
  • 30 g cremiger Honig oder Rübenkraut
  • 400 g fertiger Sauerteig (selbst angesetzt oder aus dem Beutel)
  • 900 ml Wasser
  • 28 g Salz

Zubereitung

    • alle Zutaten 25 min auf langsamer Stufe miteinander vermischen
    • Zutaten in den Kessel füllen und 25 Minuten vermischen
    • in gefettete Weckgläser oder Kastenformen füllen

    • abgedeckt bei 28-31°C gehen lassen, bis sich das Teigvolumen um ca. 30% vermehrt hat (dauert ca. 3 Stunden)
    • Fettpfanne mit Wasser füllen und auf 165°C aufheizen
    • auf die Fettpfanne ein Kuchengitter stellen (ich: Rost der großen MANZ Kombipfanne)
    • Formen auf das Gitter stellen und Temperatur nach 1 Stunde auf 100°C absenken
    • wer einen MANZ-Ofen hat, lässt den Ofen einen Spalt breit geöffnet, damit der Dampf entweichen kann; ansonsten bei geschlossener Ofentür die Brotteige für 14 Stunden backen
    • Brote aus der Form stürzen und auf einen Abkühlgitter abkühlen lassen
      • Weckgläser sofort nach dem Herausnehmen aus dem Ofen mit Gummi und Klammern verschließen

     

Mein Urteil:

Das Brot schmeckt wunderbar süss-karamellig – keine Spur von Säure, Bitterniß oder sonstigen ungewünschten Aromen. Duft und Farbe stellen sich über die extrem lange Fermentationszeit ganz von selbst ein. Ihr könnt also sogar den Honig weglassen und den Pumpernickel so als veganes Brot backen. Die Krume ist sehr feucht und lässt sich erst nach dem vollständigen Erkalten mit einem sehr scharfen Messer mit glatter Klinge (kein Wellenschliffmesser) aufschneiden. Als Kind liebte ich diese Art Brot dick mit Butter und Schoko-Nuss-Creme bestrichen. Heute empfehle ich eher einen Schnittkäse (Beemster pikant, z. B.) oder auch einen luftgetrockneten Schinken und Gemüsesticks dazu.

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